Der 2. Weltkrieg


Am 1. September 1939 begann der 2. Weltkrieg, der maßloses Leid brachte. Während der
1. Weltkrieg 10 Millionen Menschenleben forderte, mussten im 2. Weltkrieg 55 Millionen Menschen ihr Leben lassen. Die Kleinkalibergewehre des Schützenvereins wurden beschlagnahmt und für die Ausbildung Jugendlicher im Umgang mit Waffen verwendet.
Am 1. April 1945 rückten die Engländer, aus Wachendorf kommend, in Altenlingen ein. Weil die Altenlingener Kanalbrücke von deutschen Soldaten gesprengt worden war, wurde der Einmarsch aufgehalten und unser Dorf wurde beschossen. Es kam nach dem Einmarsch zu Plünderungen. Vier englische Soldaten und ein Mädchen aus Lingen mussten bei dieser kriegerischen Auseinandersetzung ihr Leben lassen. Sie wurden zunächst auf dem Frükenhof bei der Kluse beigesetzt. Unter dem Sperrfeuer der englischen Artillerie an der Wachendorfer Brücke fanden 12 deutsche Flaksoldaten den Tod. Sie wurden zunächst dort beerdigt und später auf den neuen Friedhof in Lingen umgebettet.
Das Haus des Bürgermeisters Hoff, in dem unser  Vereinseigentum aufbewahrt wurde, unterlag auch der Plünderung. Unsere Vereinskette wurde in einem mit Wasser gefüllten Futterfass wiedergefunden. Unsere Vereinsfahne wurde beschädigt und verdreckt beim Grafen von Galen auf einem Düngerhaufen wiedergefunden.  Der Königshut und die Schärpen der Fahnenträger konnten nicht wiedergefunden werden.

Der 2. Weltkrieg, der durch eine bedingungslose Kapitulation am 9. Mai 1945 ein trauriges Ende gefunden hatte, hinterließ schmerzende Wunden. 23 Söhne aus kehrten nicht in die Heimat zurück:
Franz Heinrich Graf von Galen; Heinrich Hoff; Josef Lucas; Clemens Strotmann; Heinrich Beel; Bernhard Albers; Anton Lübbers; Gerhard Möllers; Heinrich Stöppel; Aloys Burke; Franz Feye; Anton Korves; Franz Moß; Hermann Reckmann; Franz-Josef Ruwe; Hermann Speller; Hermann Lübbers; Anton Fleming; August Hoff; Bernhard Klus; Hermann Korves; Hermann Diekamp; Hermann Dall.
Viele Familien unseres Dorfes mußten nach dem 2. Weltkrieg ihre Heimat verlassen. Sie fanden hier eine zweite Heimat. Auch sie haben Söhne zu beklagen, die im Krieg ihr Leben lassen mussten. Ich will ihre Namen mit anführen: Ernst Drensek; Heinz Hüsken; Johannes Lonnemann; Alfons Schikora; Otto Firzlaff Paul Urban; Her­mann Dietrich; Willi Firzlaff; August Hellermann; Richard Klenner;; Erich Konietzki; Heinrich Mazur;  Gustav Riemann; Wilhelm Brose; Werner Brzoska.

Für die Opfer der beiden Weltkriege wurde im Jahre 1968 ein neues Ehrenmal fertiggestellt. In der Mitte der Gedenkstätte wurde ein 24 Tonnen schwerer Findling aufgestellt mit der Aufschrift: „Der Weltkriege Opfer- Frieden". Dieser Gedenkstein ist umrandet von 12 Gedenktafeln aus Stein, auf denen die Namen der Gefallenen der beiden Weltkriege zu lesen sind. Der schwere Findling wurde durch unseren Schützenbruder Hubert Herbers bei Wildeshausen ausfindig gemacht und mit Hilfe der Bundeswehr nach hier geschafft. Nach Abschluss der Arbeiten wurde die Gedenkstätte am Volkstrauertag (17. November) 1968 unter Teilnahme der ganzen Gemeinde von Pastor Schwegmann und Pastor Prengel eingeweiht.
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